Diese Technik hat mich schon so lange
gereizt, aber ich dachte immer, dass das nur was für Profis wäre. Danke für den
Schubser ins Fischbecken! …und Danke für den Spaß, den auch diese MailArt
wieder gemacht hat, bzw. noch macht!
Nachdem ich das Glück hatte, nicht
beginnen zu müssen, da sich bei mir Märkte und familiäre Anlässe gerade zu
Anfang der diesjährigen Mail-Art so ziemlich die Hand gegeben haben…konnte ich ohne Druck an die Aufgabe gehen. . Jetzt darf ich mich entspannt zurücklehnen und die restlichen
Stoffstücke abwarten ;-)
Da ich hauptsächlich mit Naturfarben arbeite,
wenn ich meine Ostereier graviere, fühlte ich mich quasi verpflichtet, auch mit
einem selbstgefärbtem Stoff zu arbeiten. www.eigraviert.de
Soweit – so gut.
Interessiert las ich alles, was über
Siebdruck gebloggt wurde, und was meine Mitblogger so berichteten.
Dieses Jahr kam mir allerdings der
Zufall zur Hilfe. Meine Kinder nehmen seit einigen Jahren im Rahmen eines
Kunstprojekts an einem Osterworkshop teil
Hier werden über den Zeitraum von
drei Tagen verschiedene Kunsttechniken zum Ausprobieren angeboten – unter anderem
Siebdruck…
Also nahm ich einen freien Tag und
durfte mit „Profi-Material“ mitarbeiten.
Meinen gefärbten Stoff hatte ich
vorbereitet – Baumwolle, vorher gewaschen, vorgebeizt und einige Stunden im
Blauholzsud gekocht . und feucht mitgenommen... was sich dann auch auf den
Druck ausgewirkt hat.
Ich wollte unbedingt einen Fisch so gestalten, wie ich auch mustermäßig „auf
Ei“ arbeite. Ich wollte Wellen im Hintergrund und Wasserpflanzen und
Blubberblasen….
Aber erstens kommt es anders…
Zur Verfügung hatte ich ein Thermo-Fax und Freezer-Papier, meine Vorlage „Fisch“
sowie den „Musterfisch“. Und dann habe ich angefangen.
Meine Skizze und der Blanko-Fisch mussten jeweils kopiert werden, damit dann die Tonerschwärze "reagieren" kann. Dazu wird das Motiv ausgeschnitten, auf das Freezer-Papier gelegt, in eine Art "Laminierfolie" eingelegt und durch das Thermo-Fax gelassen.
Dann entnimmt man das Papier, zieht vorsichtig das Motiv/die Kopie ab und sieht, dass die Stellen, wo der Toner war, nun die Kontur bzw. das Motiv freiliegt.
Dann wird das Freezer -Papier auf einen Siebdruckrahmen aufgezogen, und der Spaß kann beginnen...
Damit die Fische auch als flächiges Muster durchgehen, mussten sie ziemlich
nahe bei einander gedruckt werden.
Da ich keine Ahnung hatte, wie alles am Ende aussehen
wird, habe ich "vorsichtshalber" ein Probestöffchen bedruckt. Also
erst einmal viele einfache Fische in blau und grün, dann musste erst mal alles
trocknen. Verwendet habe ich mittelblau und saftgrün. - und damit eine kleine "Thema-Verfehlung" begangen... Blau-Türkis hatte ich einfach nicht mehr auf dem Schirm...
Da der Stoff aber
noch nicht ganz trocken war, „bluteten“ die Umrisse aus. Mist! Oder?
Den Musterfisch konnte ich derweil auch auf einen Rahmen aufziehen.
Diesen konnte ich aber nur in einer Richtung benutzen, sonst hätte es „kopfüber
Fische“ gegeben.
Nach dem Trocknen des Probestoffs war klar, dass ich den Effekt des
Ausblutens nutzen wollte. Dadurch wirkte das Ergebnis lebendiger. Also gleich
den offiziellen Stoff“ auch noch genauso gedruckt.
Da ich nicht die Möglichkeit hatte, den Stoff komplett auf einer Fläche
auszulegen, hatte ich „nur“ einen Siebdrucktisch zur Verfügung. Somit musste
ich den Stoff Stück für Stück nachziehen.
Als Markierung für die obere Siebkante diente ein Klebstreifen. Da sich der
Folgedruck immer mit dem Rahmen auf dem noch nassen vorangegangenen Druck überlappte,
kam teilweise Farbe auf die Rahmenunterseite – was dann ebenso Auswirkungen wie
das Ausbluten der Farbe in den feuchten Stoff ergab.
Bis die Fläche fertig bedruckt war, war die
Farbe des Probestoffs trocken genug, so dass es direkt weiter gehen konnte.
Für die Schablone des Fisches mit Details
(Innenlinien) habe ich nach langem hin und her ob schwarz oder wie als
Konturen-/Detailfarbe weiße Stofffarbe verwendet.
Ich dachte, dass man durch die Transparenz der
Folie die Schablone passgenau positionieren könnte. Da aber Farbe auf dem Sieb
ist, ist auch nichts mehr zu sehen…also hoffen und treffen…
Das Fische-Sieb wurde immer nach Augenmaß
aufgelegt, deshalb sind sie auch etwas versetzt. Im Nachhinein stellte sich
heraus, dass das so sogar besser war, weil sie so nicht so sehr in Reih und
Glied sind. Als obere Anlege-Richtlinie diente der aufgeklebte Klebestreifen.
Nach dem Trocken gab es zuhause erst noch ein Bügel-Event mit
meiner Bügelmaschine.
Da wir eh eine größere Familienfeier anstehen hatten, durfte ich
eh Tischdecken und nun auch „Fisch-Decken“ bügeln ;))
Aber der Stoff wollte noch nicht geteilt werden. Immer wieder maß ich in jede Richtung und Verlauf die 25x50 cm. Schließlich sollte ja jede auch "schöne" Fische bekommen!
Allerdings wusste ich immer noch nicht, wie ich die Verpackung
gestalten wollte.
Mittlerweile gingen die nächsten Fische ins Netz (Briefkasten…)
Die ursprüngliche Idee war, das Fischmotiv auch auf den Umschlag zu drucken.
Idee schnellstmöglich verworfen.
Also sollten die anderen Fischerinnen erfahren, wo ihnen die neuen Fische ins Netz gegangen sind....
Da ich vom Stöffchen einen kleinen schmalen Streifen übrig hatte, verwendete ich die darauf schwimmenden Fischlein für die Karte ;)
Komplettiert wurde die Fischkarte mit Blubbs aus Noppenfolie.
Mit passender Landkarte via maps ebenfalls den Fischumriss ausgeschnitten. ein passendes Rezept dazu, so war zumindest die Karte fertig.
Aber wie sollte nun die Verpackung passend fischig werden?
Zum Glück hatte ich noch zwei Wochen Zeit. ;))
Und die Fisch-Deckchen...Hihi!
Fangfrisch eingedost - seht nur!
Verpackt wurde das Ganze in braunen DIN A5
Umschlägen - beidseitig mit Wellen bemalt, die ins Netz gegangenen Fische aufgeklebt...
...ab die Post.
Leider gibt es gerade keine Fisch-Marken...
Ich freue mich auf die restlichen Stoffe - aktuell plane ich tatsächlich eine "Fisch-Decke" ;))